Mental Load
- Julia Löwe
- 22. März
- 3 Min. Lesezeit
Die unsichtbare Last des Alltags und wie man sie reduzieren kann.

In unserer modernen Welt sind viele Menschen, insbesondere Frauen und Mütter, oft mit der sogenannten Mental Load konfrontiert. Dieser Begriff beschreibt die ständige geistige Last, die durch die Organisation und Koordination von Aufgaben im Alltag entsteht. Ob es darum geht, an den Elternabend zu denken, die nächsten Einkäufe zu planen oder den Arzttermin für das Kind zu vereinbaren, die kleineren und größeren Aufgaben summieren sich und belasten dann zunehmend das mentale Wohlbefinden. Hier ist eine kleine Ausführung dazu wie er entsteht, und vor allem: wie man ihn reduzieren kann. „Mental Load“ ist also die permanente Verantwortung, den Überblick über alle Aufgaben zu behalten, die das Familien- und Alltagsleben betreffen. Oft umfasst das nicht nur die Aufgaben selbst, sondern auch das „Drumherum“: Wer macht wann was? Was muss eingekauft, geplant oder organisiert werden? In vielen Familien wird diese unsichtbare Last oft nur von einer Person getragen, was mit der Zeit zu Stress, Erschöpfung und zu Beziehungsproblemen führen kann. Mental Load ist nicht sichtbar, weil er sich meist nur in der Realität derjenigen Person abspielt, die diese Verantwortung trägt.
Wie entsteht Mental Load?
Mental Load entsteht durch die Vielzahl an Aufgaben und den hohen Anspruch, immer an alles denken zu müssen. Hier sind ein paar typische Beispiele:
Planen und Erinnern: Der nächste Geburtstag steht an, und Geschenke, Einladungen und die Feier selbst wollen organisiert sein.
Termine koordinieren: Arztbesuche, Schulfeste, Verabredungen,all das im Blick zu behalten und abzustimmen.
Organisation des Alltags: Zu wissen, was eingekauft werden muss, wann die Wäsche gemacht wird und welche Rechnungen noch offen sind.
Diese Aufgaben fallen oft nicht sofort auf und scheinen „nebenbei“ erledigt zu werden, sind aber ständige Begleiter im Alltag.
Warum ist Mental Load so belastend?
Das größte Problem am Mental Load ist seine Allgegenwärtigkeit. Es gibt keine echte Pause, da der Kopf immer bei den nächsten Schritten ist. Dieses dauerhafte Grübeln und Planen kann dazu führen, dass man sich mental ausgebrannt und emotional erschöpft fühlt. Dazu kommt häufig das Gefühl, nicht ausreichend Unterstützung zu bekommen, da Mental Load oft nicht als „richtige“ Arbeit anerkannt wird.
Strategien zur Reduzierung von Mental Load
Mental Load lässt sich nicht komplett beseitigen, aber durch bewusste Strategien lassen sich die Auswirkung auf den Stresspegel reduzieren. Hier sind einige hilfreiche Ansätze:
Aufgaben aufteilen: Sprich offen mit deinem Partner*in oder deiner Familie über die Aufgabenverteilung. Es hilft, wenn jeder Verantwortung für bestimmte Bereiche übernimmt und eigenständig daran denkt.
Listen und Tools verwenden: Notiere dir To-Dos, um sie aus dem Kopf zu bekommen. Es gibt mittlerweile digitale Tools wie z.B. Trello, oder eben der gute alte einfache Haftzettel können helfen, den Überblick zu behalten und Prioritäten zu setzen.
Perfektionismus loslassen: Erlaube dir, auch mal „gut genug“ statt perfekt zu sein.
Selbstfürsorge einplanen: Gönne dir bewusst Zeiten für dich selbst. Diese Momente helfen, dich zu entspannen und Stress abzubauen. Je besser du dich fühlst, desto besser kannst du auch mit Mental Load umgehen.
Unterstützung suchen: Manchmal hilft ein professioneller Blick von außen, z.B. bei der Psychotherapie. Ein Gespräch kann helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und gezielt an der Reduzierung deiner mentalen Last zu arbeiten.
Mental Load ist eine echte Herausforderung, aber jede Person kann etwas dagegen tun. Durch bewusste Strategien, Unterstützung im Umfeld und die Anerkennung, dass diese unsichtbare Arbeit ebenfalls zählt, kann das Gefühl der Überforderung verringert werden.
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