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Paartherapie, auch wenn eigentlich alles okay ist? Ja, genau auch dann.

  • Autorenbild: Julia Löwe
    Julia Löwe
  • 7. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn man „Paartherapie“ hört, denken viele sofort an Streit, Untreue oder an den letzten Versuch, eine fast zerbrochene Beziehung zu retten. Das ist schade. Denn eine Paartherapie kann weit mehr sein als eine letzte Rettung für die Liebe. Sie kann ein Ort der Pflege, der Orientierung und des Innehaltens sein. Auch (und besonders) für Paare, bei denen der Alltag funktioniert, aber das „Wir“ manchmal zu kurz kommt.


Unser Alltag frisst Nähe

Natürlich kommen zu mir in die Paartherapie viele Paare, die vor der Herausforderung stehen ihre Beziehung retten zu wollen. Aber einige der Paare mit denen ich arbeite erleben keine großen Dramen. Von denen möchte ich heute berichten. Was diese aber häufig erleben, ist beispielsweise eine schleichende Distanz. Dann werden Gespräche auf später verschoben. Zärtlichkeiten werden durch To-do-Listen ersetzt. Man funktioniert nebeneinander, anstatt miteinander zu leben. Das sind dann keine Katastrophen, aber es ist auch keine echte Nähe. Es sind genau diese kleinen Alltagsdinge, die dann, wenn sie keine Beachtung und Aufarbeitung finden, auf Dauer Spuren hinterlassen.


Warum warten, bis es kracht?

In die Paartherapie zu gehen, bevor es weh tut, ist kein Zeichen davon das die Beziehung einen Knacks bekommen hat, sondern eines von Verantwortung. Es ist vielleicht ein wenig wie das Zähneputzen: Wer regelmäßig pflegt, muss später weniger reparieren. In der Therapie entsteht ein Raum, in dem Fragen erlaubt sind wie: Was brauchen wir gerade? Was bleibt derzeit schon mal auf der Strecke? Wo haben wir uns vielleicht ein bisschen verloren ohne es zu merken?


Oft reicht schon eine kleine Veränderung in der Kommunikation, ein bewusster Blick auf das Miteinander, ein Gespräch, das man sonst nicht geführt hätte. Es geht nicht um Schuld oder um „Reparatur“, sondern um Klarheit, um die Verbindung, um das gemeinsame Weitergehen.


Was bringt das konkret?

  • Ihr lernt, euch wieder besser wirklich zuzuhören.

  • Ihr versteht, warum bestimmte Themen immer wieder auftauchen.

  • Ihr entdeckt, was euch als Paar stark macht und was euch vielleicht grad noch im Weg steht.

  • Und manchmal reicht schon ein neuer Blick auf alte Gewohnheiten, um wieder mehr Leichtigkeit zu spüren.


Beziehung ist Arbeit, aber die schöne Art von Arbeit

Wir pflegen Autos, Wohnungen, unsere Gesundheit, also warum nicht auch unsere

Beziehung? Sie ist vielleicht das Wertvollste, was wir haben. Und gerade, wenn sie noch stabil ist, lohnt es sich, gemeinsam genauer hinzuschauen. Nicht, weil etwas kaputt ist, sondern weil es uns wichtig ist.

 
 
 

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